Heilpflanze des Jahres 2025
Im kommenden Jahr teilen sich gleich zwei Arten den Titel »Heilpflanze des Jahres«: die Sommer- und die Winterlinde. Die Begründung klingt in diesem Jahr eher mystisch-kulturell als pharmazeutisch.
Gekürt wird die »Heilpflanze des Jahres« vom naturheilkundlichen Verein NHV Theophrastus mit Sitz in Chemnitz. »Baum des Jahres« waren beide Arten, die zur Familie der Malvengewächse gehören, bereits: die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) im Jahr 1991, die Winterlinde (Tilia cordata) 2016. Da sich beide hinsichtlich ihrer pharmakologisch relevanten Inhaltsstoffe ähneln und es auch nur eine gemeinsame Monographie der Europäischen Arzneimittelagentur gibt, wollte nun auch der NHV Theophrastus keinen Unterschied machen.
Es handle sich trotz ihrer Größe um Heilpflanzen der eher unscheinbaren Art. An sich sind Linden omnipräsent in Parks und Alleen, oft zum Ärgernis der darunter parkenden Autofahrer. Urbane Gärtner schätzen unterdessen ihre Blätter für Salate. Mythologisch und symbolisch sind die Linden wohl ebenso stark aufgeladen wie die deutsche Eiche und der dunkle Tann. Sanftheit und Unaufdringlichkeit würden mit ihr verknüpft.
»Ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften geraten aufgrund sehr ähnlicher und stärkerer Wirkungen anderer Pflanzen (wie dem Holunder) in Vergessenheit«, schreibt der Verein. »Dabei hat sie den Menschen schon immer auch auf der emotionalen Ebene angesprochen und sollte daher – gerade auch in Bezug auf ihre nervenstärkenden Eigenschaften und ihr verbindendes Wesen – wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen. Schließlich setzt die Linde unserer Hektik Ruhe entgegen und lässt uns freier atmen.«
Zur Pharmakologie: Verwendet werden die getrockneten Blütenstände, Apothekern und PTA bekannt als Tiliae flos. Da auch das große Hochblatt enthalten ist, wirkt die Droge eher krautig. Die Hauptinhaltsstoffe sind Flavonoide, Schleime und ätherisches Öl.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!